25. Januar 2017

Aufge-Horcht: AUDI, Vorsprung durch Betrug

Am gestrigen Dienstag fand im EP-Untersuchungsausschuss zu Emissionsmessungen in der Automobilindustrie (EMIS) die Anhörung zweier Repräsentanten der VW-Tochter AUDI statt. In der ersten Sitzung seit der Wahl des früheren und belasteten Industriekommissars Antonio Tajani zum EP-Präsidenten, sollten sich Florian Heuberger, Leiter der Servicetechnik und Oliver Hoffmann, Leiter im Bereich Entwicklung und Antrieb bei AUDI, eigentlich den kritischen Fragen der Abgeordneten stellen. Stattdessen glich die Anhörung streckenweise eher einer AUDI-Werbeveranstaltung, dazu Cornelia Ernst, stellvertretendes Mitglied im EMIS-Ausschuss:

 

„Die Beweislast ist eigentlich erdrückend und der Elefant im Raum für jeden ersichtlich, dennoch gelang es den Abgeordneten der EVP unsere Befragung so angenehm wie möglich für die beiden Vertreter von AUDI zu gestalten. Ihre eigenen Fragezeiten investierten sie in ein freundliches Geplänkel mit den AUDI-Repräsentanten, unsere Fragezeiten wurden erschwert, da sich stets ein/e EVP-Abgeordnete/r fand, der/die den anderen ins Wort fiel. So kann von ‚Aufklärungsarbeit‘ keine Rede sein. Dabei ist die Faktenlage ziemlich eindeutig: AUDI hat genauso betrogen wie Volkswagen, doch im Gegensatz zu VW wartet man bei AUDI vergeblich auf ein Schuldeingeständnis.“… Weiterlesen

1. Dezember 2016

Der Weg in eine Zeit ohne Braun- und Steinkohleabbau

Bild Just TransitionAm Montag, 5. Dezember, findet von 10 – 18 Uhr eine internationale Konferenz zum sozialverträglichen Kohleausstieg statt. Diese wird von der Delegation DIE LINKE. im Europaparlament und der Rosa-Luxemburg-Stiftung Brüssel  in Zusammenarbeit mit Transform! Europe veranstaltet.

 

An dieser Konferenz nehmen zum einen politische Entscheidungsträger aus jenen Regionen teil, die sich vor Ort der Herausforderung des Kohleausstiegs stellen müssen. (u.a. Torsten Pötzsch Oberbürgermeister Weißwasser, Lausitz, Deutschland; Janusz Piechocki, Bürgermeister Margonin, Polen; Corinne Morelle-Darleux, Landrätin, Auvergne, Frankreich; Chas Booth; Stadtrat Edinburgh, Schottland; Sofia Ciércoles, Bürgermeisterin, Andorra, Spanien; Walter Wendt-Kleinberg, Ruhrgebiet, Deutschland). Hinzu kommen Gewerkschaftsvertreter sowie Politiker linker und grüner Parteien aus verschiedenen EU-Mitgliedstaaten (Dänemark, Polen, Frankreich, Spanien, Großbritannien, Belgien, Italien).… Weiterlesen

30. November 2016

Winterpaket der Europäischen Energieunion – Angriff auf Energiewende

Linke Energie ErneuernZum heute veröffentlichten Winterpaket zum Strommarktdesign, der Erneuerbaren Energien-Richtlinie und zur Energieeffizienz erklärt Cornelia Ernst, energiepolitische Sprecherin der Delegation DIE LINKE. im Europaparlament:

„Die Vorschläge sind nicht geeignet, das Klimaabkommen von Paris umzusetzen und das zwei-Grad-Ziel zu erreichen. Es sind keine bindenden nationalen Ausbauziele für die Erneuerbaren vorgesehen, hier macht der überarbeitete Richtlinienentwurf sogar einen Rückschritt gegenüber der aktuellen Gesetzeslage. Das anvisierte EU-Ziel für den Ausbau der Erneuerbaren verbleibt weiterhin bei unzureichenden 27 Prozent. Der Einspeisevorrang für erneuerbaren Strom wird eingeschränkt, die vorgesehenen Kapazitätsmechanismen richten sich nicht an Umweltstandards aus, sodass hier Kohle- und Atomstrom zum Zuge kommen und de facto über diesen Mechanismus subventioniert werden. Auch das Energieeffizienzziel von 30 Prozent ist völlig unzureichend, und müsste auf mindestens 40 Prozent erhöht werden.“… Weiterlesen

2. November 2016

Energie für 5000 Jahre?

Linke Energie ErneuernDass der Mensch ein vernunftbegabtes Wesen ist, muss in manchen Fällen erst noch bewiesen werden. So saß ich neulich im Industrieausschuss und hörte mir Kommissar Canetes begeisterte Ausführungen über den Stand des  Forschungsprojekt  ITER an. Die EU gemeinsam mit Russland, den USA, Japan, Südkorea, Indien wollen für die nächsten 5000 Jahre „saubere Energie“ aus Kernverschmelzung  gewinnen. In Frankreich wird gegenwärtig an einem bislang 15 Mrd. schweren Programm gearbeitet. Gebaut werden soll ein riesiger Atomreaktor, der vier Stockwerke hoch sein soll, wobei eines davon unterirdisch ist.Darin soll die Kernverschmelzung erfolgen, die nur wenig Atommüll produzieren würde. Ein Plasma soll damit in Umlauf gebracht werden, das eine Temperatur von 100 Mio Grad hat, also ungefähr die Wärme der Sonne. Das soll der zukünftige Energielieferant Nr. Eins in der Welt sein, andere Energieproduktion würde damit hinfällig. Momentan wird an der Ummantelung des Plasmas geforscht. Bis 2035 wird der Probelauf erwartet, ein vollständiger Einsatz weltweit 2050. Milliarden und Abermilliarden soll das Projekt … Weiterlesen

25. Oktober 2016

EU-Strategie für Flüssigerdgas und der Speicherung von Gas

Linke Energie ErneuernHeute wurde der Bericht zur EU-Strategie für Flüssigerdgas und der Speicherung von Gas mit einer Mehrheit von 415 Stimmen angenommen. Dazu erklärt Cornelia Ernst, energiepolitische Sprecherin der Delegation DIE LINKE. im Europaparlament:

 

„Die vorgeschlagene EU-Strategie und auch der heute verabschiedete Bericht sind Schritte in die völlig falsche Richtung. Gas wird als „Unterstützungstechnologie“ dargestellt, die die Anwendung von Erneuerbaren Energien ermöglichen würde. Es wird geplant, EU-Gelder in den Ausbau der Flüssiggasterminals und Gaspipelines zu stecken, vor allen Dingen aus der Connecting Europe Facility und den Strukturfonds. Heute liegt die Nachfrage nach Gas in der EU 23 Prozent unter ihrem Höchststand von 2010, auch aufgrund von Energieeffizienzmaßnahmen und dem Einsatz Erneuerbarer Energien. Wenn nun verstärkt in Flüssiggas investiert wird, schafft sich die EU eine Infrastruktur an, die sie nicht braucht, und die von allen Steuerzahlern bezahlt werden muss. 75 Prozent der Gas-Nachfrage in der EU stammen allein aus sechs Mitgliedstaaten: Deutschland, Großbritannien, Italien, Frankreich, Niederlande und Spanien. Also aus Ländern, die heute schon Energieeffizienz-Maßnahmen anwenden und Programme zur Förderung Erneuerbarer Energien haben. Hinzu kommt: Bei der Produktion, Lieferung und Verwendung von Flüssiggas entweicht Methan, das viel klimaschädlicher als CO2 ist.“… Weiterlesen

4. Oktober 2016

Pariser Klimavertrag: Jetzt müssen Taten folgen!

Heute stimmte das Europäische Parlament mit einer großen Mehrheit von 610 Stimmen bei 38 Gegenstimmen und 31 Enthaltungen für die Annahme des Pariser Klimavertrags. Dazu erklärt Cornelia Ernst, energiepolitische Sprecherin der Delegation DIE LINKE. im Europaparlament:

„Ich begrüße, dass das Abkommen mit so großer Mehrheit des Europaparlaments angenommen wurde. Es markiert einen Wendepunkt, denn die 187 Vertragsparteien verpflichten sich, ihre Treibhausgasemissionen zu senken und im Rahmen des Überarbeitungsmechanismus alle fünf Jahre die Reduktionsziele anzuheben. Allerdings müssen nun auch Taten folgen: die bisher abgegebenen Verpflichtungen der Mitgliedstaaten, ihre Treibhausgase zu senken, würden zu einer katastrophalen Klimaerwärmung von 3,5 Grad führen!“… Weiterlesen

26. September 2016

Cañete und die Kernenergie: Kommissar für Klimaschutz und Energie im Industrieausschuss

Zur heutigen Debatte im Industrieausschuss (ITRE) zum Kernfusionsreaktor ITER mit dem zuständigen Kommissar Miguel Arias Cañete erklärt Cornelia Ernst, energiepolitische Sprecherin der Delegation DIE LINKE. im Europaparlament:

„Cañete stellt die Kernfusion und den Forschungsreaktor ITER als saubere und unbegrenzte Energiequelle dar, die in der Lage wäre, die Energiefragen der Zukunft zu lösen. 6,6 Milliarden Euro werden aus dem europäischen Forschungsrahmenprogramm Horizon 2020 für den ITER ausgegeben. Dabei verschiebt sich der Zeitplan immer weiter nach hinten – die Deuterium-Phase, also das Zufügen des Brennstoffs soll nun erst 2035 beginnen. Seit den 50er Jahren wird an dieser Technologie geforscht – ohne nennenswerte Ergebnisse. Diese unkontrollierbare Technologie setzt auf geografische und wirtschaftliche Zentralisierung der Energieerzeugung, fern der StromverbraucherInnen. Dieses Projekt sollte so schnell wie möglich eingestellt werden, so dass dringend benötigte Ressourcen, die für Investitionen in erneuerbare Energieträger verwendet werden müssen, genutzt werden können.“

 

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13. September 2016

Umgestaltung des Energiemarkts: EP-Mehrheit stimmt fürs Auslaufen der Förderung für erneuerbare Energien 

energie erneuernDer Bericht des konservativen Berichterstatters Werner Langen (CDU) wurde mit einer Mehrheit von 454 Stimmen (bei 188 Gegenstimmen) angenommen. Zwei gemeinsame Änderungsanträge der linken Fraktion GUE/NGL und der Grünen, die sich für den Erhalt eines stabilen Einkommensstroms für Erneuerbare aussprachen, fielen durch. Dazu erklärt Cornelia Ernst, energiepolitische Sprecherin der Delegation DIE LINKE. im Europaparlament:

 

„Der Bericht spricht sich für die Einführung beziehungsweise Beibehaltung von Kapazitätsmärkten aus, und möchte diese auch grenzüberschreitend gestalten. Dies ist ein Subventionsprogramm für Kohle- und Atomstrom, die über die Kapazitätsmärkte zusätzliches Einkommen generieren können.“

 

„Gleichzeitig werden günstigere Modelle, wie die strategische Reserve in Deutschland, abgelehnt. Es ist fatal, dass die schrittweise Abschaffung der Beihilfen für erneuerbare Energie-Technologien gefordert wird. Denn andererseits erhalten Kohle- und Atomstrom massenhaft Subventionen und belasten die Umwelt, die Gesundheit der BürgerInnen und den Fiskus mit Nachsorgekosten. Solange wir Überkapazität an elektrischem Strom in der EU haben, solange der Preis der CO2-Zertifikate die externen Kosten der Kohleverstromung nicht widerspiegeln – solange brauchen wir auch Beihilfen für die erneuerbaren Energien,“ so Cornelia Ernst abschließend.… Weiterlesen

12. September 2016

Rede zur EU-Strategie zur Umgestaltung des Energiemarktes

 

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